Enormer Schub in der Digitalisierung der Arbeitswelt durch das Coronavirus
Veröffentlicht am:
März 09, 2020
Lesezeit:
Minuten
Die Ergebnisse der Digitalisierung haben in den letzten Jahren unsere Art zu arbeiten radikal verändert. Die aktuellen Geschehnisse durch die weltweite Ausbreitung des Coronavirus sorgen nun für einen noch stärkeren Schub in Richtung der Digitalisierung.
Immer mehr Unternehmen schicken Ihre Mitarbeiter ins Home-Office, vermeiden Geschäftsreisen oder verlagern ganze Teams in abgelegene Büros, um der Situation mit der Covid-19-Pandemie entgegen zu wirken und halbwegs arbeitsfähig zu bleiben.
Wie wirkt sich das Coronavirus auf unser Arbeitsleben aus? Wie hilft Digitalisierung und welche nachhaltigen Wirkungen sind von der aktuellen Pandemie in Bezug auf die Digitalisierung der Arbeitswelt zu erwarten?
Wir versuchen in diesem Artkel einen Überblick zu geben, was Unternehmen und Mitarbeiter nun wissen müssen.
Wie Digitalisiere Ich meine Arbeit in Zeiten der Corona- Krise
Innerhalb kürzester Zeit hat die Ausbreitung des Virus auch Einfluss auf die Art und Weise genommen, wie wir Arbeiten. Schon lange schreitet die Digitalisierung der Arbeitswelt unaufhaltsam voran. Die Ausbreitung des Virus auf der ganzen Welt und die, als Reaktion darauf verordneten Sicherheitsmaßnahmen, beschleunigen diese Entwicklung nun jedoch rasant. Auch die Art, wie neue Technologien am Arbeitsplatz eingesetzt werden und wie wir unseren Arbeitsplatz in Zukunft definieren werden, verändert sich aktuell von grund auf.
Home Office, verzicht auf Geschäftsreisen, Auslagerung von Teams: Die Konsequenzen in Unternehmen
Nachdem sich das Coronavirus nun auch in Europa drastisch ausweitet, stehen Unternehmen vor entscheidenden Fragen: Wie schützen wir unsere Mitarbeiter? Wie halten wir unsere Prozesse, Lieferketten und Produktion am Laufen? Wie bleiben wir mit Geschäftspartnern auf der ganzen Welt in Kontakt und wie arbeiten Mitarbeiter aus verschiedenen Zweigstellen unter diesen Umständen am besten zusammen?
Schnell haben zahlreiche große und kleine Unternehmen reagiert. Zunächst wurden Dienstreisen in Risikogebiete unterbunden. Künftig soll auf jede, nicht absolut notwendige Reise verzichtet werden. Messen sind abgesagt, Konferenzen finden nicht statt. Der Flugverkehr steht still. Wer unter Corona-Verdacht steht, darf wochenlang das Haus nicht verlassen und ganze Abteilungen werden beim kleinsten Verdacht auf eine ansteckung massenhaft ins Home Office geschickt.
Dennoch müssen Geschäftsprozesse am leben erhalten werden, Meetings abgehalten werden und der Kontakt zu Kunden und Geschäftspartnern aufrecht erhalten werden. Unter diesen extremen Umständen wird deutlich, welches Potenzial die Digitalisierung der Arbeitswelt für Unternehmen und Mitarbeiter auf der ganzen Welt bedeutet.
Microsoft und Google machen Coworking-Pakete kostenlos zugänglich
Google und Microsoft gehören zu den ersten Konzernen, die auf die Entwicklung rund um das Coronavirus reagiert haben. Sie machen wichtige Kollaborations- Tools kostenlos zugänglich und ermöglichen damit auch anderen Unternehmen, schnell und kostenfrei Ihre Unternehmenskommunikation aufrecht zu erhalten. Außerdem teilten beide Unternehmen mit, sie wollten Organisationen die Möglichkeit geben, Mitarbeiter vor der Ausbreitung des Virus zu schützen und gleichzeitig ihren Betrieb weitgehend aufrechtzuerhalten. In Ländern wie Italien, Hongkong oder Vietnam stehen diese Tools auch für den Remote- Unterricht für Schulen zur Verfügung.
Google stellt Nutzern des G Suite Pakets und der G Suite Education eine Kapazität für Meetings für bis zu 250 Personen, als auch Streamings für bis zu 100.000 Zuschauer zur Verfügung. Die Veranstaltungen können aufgezeichnet und anschließend über Google Drive zur Verfügung gestellt werden. Auch Microsoft hat angekündigt, sechs Monate lang freien Zugang zu der Premium Variante von Microsoft Teams zu gewähren, dem Coworking Tool des Software-Riesen. Damit können ebenfalls Meetings aufgezeichnet und verfügbar gemacht werden.
Sicherlich wird diese Art, Konferenzen digital abzuhalten in Zukunft noch mehr Zuspruch erhalten.
Auch der Videokonferenz-Anbieter Zoom reagiert auf die Corona-Lage
Der Anbieter für Video-Konferenzen Zoom, aus San Francisco hat ebenfalls auf die angespannte Lage reagiert. Das Unternehmen hob die 40-Minuten Beschränkung dessen kostenloser Meeting-Version auf, und verzeichnete als Folge einen rasanten Ansprung der Nutzerzahlen. In den ersten Tagen der Corona-Pandemie schoss somit auch die Aktie des Unternehmens in die Höhe. Zoom-Chef Eric Yuan erwartet, dass sein Unternehmen auch nach der Corona-Krise von dieser Entwicklung profitieren kann.
Die Unternehmen und Mitarbeiter bekämen nun einen Eindruck davon, wie vorteilhaft die digitale Arbeitswelt mit Video-Konferenzen sein kann. Der Trend zum digitalen Arbeiten war auch vor der Krise stark zu spüren. So erreichte Zoom im vorangehenden Geschäftsquartal einen beachtlichen Anstieg der Nutzerzahlen. Diese Entwicklung ist ein weiterer Hinweis, dass das Coronavirus nicht Auslöser, sondern zusätzlicher Treiber der digitalen Arbeitswelt ist.
Home Office als neue Art zu arbeiten: Japan als Role Model?
In Japan zeigt das Coronavirus schon kurz nach dem Ausbruch radikale Auswirkungen auf die dortige Arbeitswelt. In einem Land, in dem es üblich ist, eher früher als später im Büro zu erscheinen und erst deutlich nach Feierabend zu gehen, ist dieser Wandel besonders eindrucksvoll. Unter den Firmen, die diese neue Art der Telearbeit ausprobieren, befinden sich zahlreiche prominente Namen. Dazu zählen Konzerne wie Toyota, Mitsubishi, Sony oder der wichtige Start-up Finanzierer Softbank. In jedem dieser Unternehmen werden mehrere tausend Mitarbeiter aufgefordert, von zu Hause aus zu arbeiten. Auch die geschlossenen Schulen im Land tragen zu einem Wandel der Arbeitseinstellung bei.
Bei der Anwendung der Telearbeit als Reaktion auf die Epidemie gibt es in Japan allerdings große regionale Unterschiede. Während in den großen Metropolen viele Mitarbeiter die Option nun auf Distanz zu arbeiten wählen, fahren außerhalb der großen Städte noch immer die meisten Mitarbeiter ins Büro. Das hat vor allem damit zu tun, dass die Ansteckungsgefahr in den überfüllten öffentlichen Verkehrsmitteln Tokios sehr viel größer ist, als in den ländlichen Regionen.
Die Politik lernt aber auch von den Vorteilen und Erfahrungen der Remote-Arbeit und schlägt vor, während der olympischen Spiele in Tokio Home Office zu ermöglichen, um einen Verkehrskollaps in der Stadt zu vermeiden.
Wird sich der Wandel nach Corona festigen?
Ob Länder wie Japan auch nach der Corona-Epidemie vermehrt auf digitale Arbeitsplätze zurückgreifen, ist noch offen. Doch auch in anderen Bereichen macht sich das digitale Arbeitsleben immer stärker bemerkbar. So werden ganze Konferenzen ins Netz verlegt. Messen finden nicht statt, Geschäftspartner verlegen ihre Treffen in virtuelle Räume. Die Anbieter von Konferenz-Tools verspüren einen starken Anstieg der Nutzung und viele werden nach Corona noch die Vorteile dieser Art zu arbeiten im Hinterkopf behalten. Es ist daher sehr gut möglich, dass Corona der digitalen Revolution signifikant beisteuern wird.
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