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Wenn Algorithmen mitschreiben

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Künstliche Intelligenz (KI) verändert nicht nur die Produktion von Autos oder die Diagnose in der Medizin, sie krempelt auch das Content Marketing grundlegend um. In Redaktionen auf der ganzen Welt wird KI heute bereits eingesetzt: zur Themenfindung, zur Texterstellung, zur Bildbearbeitung und manchmal sogar zur Entscheidung, ob und wann ein Inhalt veröffentlicht wird.
Doch wie genau sieht das aus? Und ist die Maschine ein Freund oder Feind der kreativen Content-Produktion?

Die Zeitenwende im Content Marketing


Noch vor wenigen Jahren war die Vorstellung, dass Maschinen an der Texterstellung beteiligt sind, fast undenkbar. Heute ist sie Realität. KI-Modelle wie GPT, Claude oder Gemini können innerhalb von Sekunden hochwertige Textentwürfe generieren  von Produktbeschreibungen bis zu Blogartikeln.
Der große Vorteil: Redaktionsprozesse werden schneller, effizienter und datengetriebener. Doch wer glaubt, dass damit der Mensch überflüssig wird, irrt gewaltig. Denn je leistungsfähiger die Tools, desto wichtiger wird die menschliche Steuerung.

 

Inspiration aus der Maschine


Die erste Phase jeder Content-Produktion ist die Themenwahl und gerade hier kann KI glänzen. Moderne Tools wie BuzzSumo, SEMrush oder ChatGPT analysieren:


•    aktuelle Trends in Suchmaschinen,


•    virale Inhalte in sozialen Netzwerken,


•    thematische Lücken bei Mitbewerbern.


Auf Basis dieser Daten entstehen Vorschläge für Blogthemen, Infografiken, Videos oder Whitepaper.

Der Clou: KI kann sogar saisonale, regionale oder branchenspezifische Relevanz mit einbeziehen.


Beispiel: Eine KI erkennt, dass im Juni viele Nutzer nach „Nachhaltige Verpackung im E-Commerce“ suchen. Sie empfiehlt ein passendes Thema, während der Mensch entscheidet, ob es zur eigenen Strategie passt.

 

Vom Entwurf zur Veredelung


Viele Redaktionen setzen heute auf generative KI, um erste Textentwürfe zu erstellen. Besonders beliebt:


•    Produkttexte: Automatisiert, skalierbar, individualisierbar.


•    Meta-Descriptions & Snippets: Schnell generiert, SEO-optimiert.


•    Newsletter & Social Copy: Variantenreich und zielgruppengerecht.


Dabei gilt: Je besser das Briefing, desto besser das Ergebnis. Prompting, also die Fähigkeit, präzise Anweisungen an die KI zu geben, entwickelt sich zur Schlüsselkompetenz.


Aber: Ein automatisierter Text ist kein fertiger Artikel. Redakteur:innen prüfen Fakten, verfeinern Sprache, sorgen für Storytelling und Tonalität, besonders bei markenbezogenem oder erklärungsbedürftigem Content.

 

KI macht auch Bilder


Ein Bild sagt mehr als tausend Worte  und eine KI kann heute tausend Bilder erzeugen. Tools wie Midjourney, DALL·E oder Canva AI erlauben die Erstellung:


•    individueller Header-Grafiken,


•    kontextbasierter Social Media Visuals,


•    schematischer Infografiken für Fachartikel.


Gerade bei Themen, für die es keine klassischen Stockfotos gibt, etwa „digitale Zwillinge in der Industrie“, bieten KI-Bilder neue visuelle Möglichkeiten.

Wichtig bleibt aber: Auch hier ist menschliches Feingefühl gefragt, etwa beim Layout oder bei kulturellen Codes.

 

Automatisiert, aber strategisch


KI hilft nicht nur beim Erstellen, sondern auch beim Planen und Ausspielen von Inhalten. Redaktionskalender lassen sich heute mit Tools wie Notion AI, CoSchedule oder StoryChief teilautomatisieren:


•    Vorschläge für Veröffentlichungstermine auf Basis von Performance-Daten


•    Recyceln von Evergreen-Content


•    Anpassung an Zielgruppen-Profile oder Customer Journeys


Selbst die Wahl des besten Veröffentlichungstags oder der optimalen Uhrzeit kann KI übernehmen, auf Basis historischer Erfolgsdaten.

 

Grenzen und Herausforderungen


So beeindruckend KI im Redaktionsprozess wirkt, so klar sind auch ihre Grenzen:


•    Faktenkontrolle: Künstliche Intelligenz kann (noch) nicht zwischen wahr und falsch unterscheiden. Halluzinationen sind ein reales Problem.


•    Rechtliche Fragen: Urheberrecht, Datenschutz, Quellenangaben – viele juristische Fragen rund um KI-generierten Content sind noch ungeklärt.


•    Tonalität & Markenstimme: Die unverwechselbare Stimme einer Marke entsteht durch Menschen, nicht durch Maschinen.


•    Ethik & Verantwortung: Wer haftet für diskriminierende oder irreführende Inhalte, die durch KI entstanden sind?
Die neue Rollenverteilung: Mensch & Maschine im Zusammenspiel


Anstatt in Konkurrenz zu treten, sollten Redakteur:innen und Marketer KI als kollaboratives Werkzeug verstehen. Die Maschine liefert Ideen, Daten und erste Vorschläge, der Mensch steuert, wählt aus, veredelt und verantwortet.
So entstehen Inhalte, die nicht nur effizient, sondern auch relevant und authentisch sind.

 

Der Mensch bleibt entscheidend


KI ist weder Bedrohung noch Allheilmittel, sondern ein mächtiger Katalysator für redaktionelle Exzellenz. Sie verändert Rollen, Prozesse und Erwartungen. Aber sie ersetzt nicht das, was Content wirklich wertvoll macht: menschliche Kreativität, strategisches Denken und die Fähigkeit, Zielgruppen emotional zu erreichen.
Die Zukunft des Content Marketings ist nicht rein künstlich, sie ist hybrid. Und wer diese Zukunft gestalten will, sollte die neuen Werkzeuge kennen und nutzen.

 

 

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