Internet für alle
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Warum digitale Barrierefreiheit jetzt auf Ihre Agenda gehört
Zum Jahreswechsel nehmen wir uns viel vor, mehr Sport, weniger E-Mails, gesündere Ernährung.
Was in vielen Digitalstrategien aber immer noch fehlt, ist ein Vorsatz mit echter Wirkung, für Ihr Unternehmen und für die Gesellschaft: digitale Barrierefreiheit.
Mit dem Barrierefreiheitsstärkungsgesetz (BFSG), das am 28. Juni 2025 in Deutschland verbindlich greift, wird Barrierefreiheit von digitalen Produkten und Dienstleistungen zur Pflicht – insbesondere auch für Websites, Onlineshops und mobile Anwendungen.
Ab 2026 ist zudem damit zu rechnen, dass Marktüberwachungsbehörden verstärkt kontrollieren, ob Unternehmen die Anforderungen tatsächlich erfüllen und bei Verstößen Bußgelder verhängen.
Kurz gesagt: Das nächste Jahr ist Ihre Vorbereitungsphase. Und genau deshalb ist „Internet für alle“ der wohl sinnvollste Vorsatz, den Sie sich als Unternehmen vornehmen können.
Warum „Internet für alle“ der bessere Vorsatz ist
Barrierefreiheit ist kein „Nice-to-have“ für eine kleine Randgruppe. In Deutschland leben rund 7,9 Millionen schwerbehinderte Menschen, das sind 9,3 % der Bevölkerung – Tendenz steigend. In der EU sind es sogar rund ein Viertel der Erwachsenen, die mit einer Form von Behinderung leben.
Und dabei sprechen wir noch gar nicht von:
- älteren Menschen mit nachlassendem Seh- oder Hörvermögen
- Personen mit temporären Einschränkungen (z. B. Armbruch)
- Nutzerinnen und Nutzer in herausfordernden Situationen (Blendung, schlechte Internetverbindung, kleine Bildschirme)
Barrierefreiheit nützt also sehr viel mehr Menschen, als man spontan denkt.
Wer digitale Angebote so gestaltet, dass sie für Menschen mit Behinderung funktionieren, macht sie automatisch robuster, verständlicher und nutzungsfreundlicher für alle.
Rechtlicher Rahmen: BFSG, EAA & WCAG – was auf Sie zukommt
Mit dem Barrierefreiheitsstärkungsgesetz (BFSG) setzt Deutschland die EU-Richtlinie 2019/882, den European Accessibility Act (EAA), um.
Für viele Unternehmen bedeutet das:
- Ab 28.06.2025 müssen bestimmte Produkte und Dienstleistungen barrierefrei sein – darunter u. a. E-Commerce-Angebote, digitale Dienstleistungen, Websites und Apps.
- Grundlage sind die Web Content Accessibility Guidelines (WCAG) 2.1, insbesondere Konformitätsstufe AA, die im BFSG ausdrücklich als Maßstab genannt werden.
- Die Marktüberwachungsbehörden der Bundesländer sind befugt, Unternehmen zu prüfen, Unterlagen anzufordern, Mängel zu rügen und Maßnahmen sowie Bußgelder zu verhängen.
Spätestens ab 2026 ist daher mit einer deutlich strengeren Praxis zu rechnen:
Wer bis dahin nicht sauber vorbereitet ist, riskiert:
- Bußgelder und Auflagen
- Wettbewerbsklagen (z. B. wegen unlauterem Wettbewerb)
- Imageschäden, wenn ausgerechnet „Digital Leaders“ bei einem so gesellschaftlich relevanten Thema sichtbar scheitern
Barrierefreiheit als Business Case – nicht nur als Pflicht
Barrierefreiheit ist weit mehr als ein juristisches Häkchen:
Mehr Reichweite & Umsatz
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- Sie erschließen Kundengruppen, die bisher faktisch ausgeschlossen waren – und das dauerhaft.
- Menschen mit Behinderung sind eine relevante, kaufkräftige Zielgruppe, sowohl im B2C- als auch im B2B-Kontext.
Bessere Usability & Conversion
- Klare Struktur, gut lesbare Inhalte, verständliche Navigation und konsistente Interaktionen – zentrale Prinzipien der WCAG – verbessern die Nutzererfahrung für alle.
- Das zahlt direkt auf Warenkorb-Abschlüsse, Lead-Generierung und Self-Service-Quoten ein.SEO & Performance
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- Viele Maßnahmen der Barrierefreiheit – semantisches HTML, saubere Überschriftenstruktur, Alt-Texte, klare Linktexte – helfen Suchmaschinen beim Crawling und Ranking.
Employer Branding & Unternehmenskultur
- Inklusive digitale Arbeitsumgebungen (Intranet, Mitarbeiterportale) signalisieren: Sie meinen Diversität ernst, nicht nur in Präsentationen.
Barrierefreiheit ist also ein Vorsatz, der nicht nach drei Wochen verpufft, sondern strategische Wirkung entfaltet.
Warum der Jahreswechsel der perfekte Startpunkt ist
Gerade zum Jahreswechsel bündeln sich in vielen Unternehmen wichtige Weichenstellungen:
- Budget- und Projektplanung für das neue Geschäftsjahr
- Roadmaps für Website-Relaunch, E-Commerce-Optimierung oder neue Kundenportale
- Initiativen rund um „Customer Experience“, „Digital Workplace“ oder „Datenqualität“
Barrierefreiheit fügt sich ideal in diese Themen ein:
- Sie muss in der Architektur und im Design gedacht werden – nicht als „Add-on“ kurz vor dem Go-live.
- Sie profitiert von sauberen Daten und Strukturen – genau hier setzt asioso mit PIM-, DAM- und CMS-Lösungen an.
Sie lässt sich mit laufenden Projekten verbinden:
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- Shop-Redesign → gleich WCAG-konforme Templates
- CMS-Migration → neue Komponentenbibliothek von Anfang an barrierefrei
- Intranet-Relaunch → Mitarbeiter mit Einschränkungen endlich vollständig einbinden
Wer Barrierefreiheit zum Jahreswechsel fest in die Digitalstrategie schreibt, macht aus einem Vorsatz einen konkreten Projektfahrplan.
Wie asioso Sie auf dem Weg zu „Internet für alle“ unterstützt
Als Digitalagentur mit Fokus auf komplexe digitale Ökosysteme begleiten wir Unternehmen von der ersten Bestandsaufnahme bis zum laufenden Betrieb:
Strategische Analyse & Roadmap
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- BFSG- und WCAG-orientierter Audit Ihrer bestehenden Systeme
- Priorisierung nach Risiko, Nutzen und technischer Machbarkeit
Technische Architektur & Systemauswahl
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- Barrierefreie Umsetzung mit PIM- und DAM-Systemen wie z. B. Pimcore
- CMS-Landschaften (z. B. FirstSpirit, Pimcore) so aufsetzen, dass Redakteure barrierefreie Inhalte effizient pflegen können
- E-Commerce-Lösungen mit Shopware oder Shopify so konzipieren, dass Navigation, Filter, Produktdetailseiten und Checkout barrierearm funktionieren
UX- und Content-Konzeption
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- Informationsarchitekturen, die sowohl inklusiv als auch konversionsstark sind
- Komponentenbibliotheken und Designsysteme, die Barrierefreiheit „by Design“ mitdenken
- Redaktionsleitfäden, Schulungen und Praxis-Checklisten für Ihre Teams
Testing & kontinuierliche Optimierung
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- Laufende Überprüfung gegen WCAG-2.1-AA
- Vorbereitung auf behördliche Kontrollen und Dokumentation der Konformität
Dabei behalten wir stets das große Ganze im Blick: Ihr digitales Ökosystem aus Website, Shop, Portalen, Intranet und Datenplattformen.
Barrierefreiheit ist der Vorsatz, der bleibt
Wenn Sie sich für das neue Jahr nur einen digitalen Vorsatz setzen, dann diesen:
Wir machen unsere digitalen Angebote barrierefrei – damit alle unsere Kundinnen, Partner und Mitarbeitenden teilhaben können.
Sie erhöhen Ihre Rechtssicherheit, stärken Ihre Marke, verbessern messbar die Nutzererfahrung – und leisten einen Beitrag zu echter digitaler Teilhabe.
Ihr nächster Schritt
Wenn Sie wissen möchten, wo Sie heute stehen und was 2026 konkret zu tun ist:
Vereinbaren Sie ein Gespräch mit uns.
Wir analysieren gemeinsam Ihre aktuelle Systemlandschaft und zeigen Ihnen, wie Sie Barrierefreiheit Schritt für Schritt in Ihr digitales Ökosystem integrieren – pragmatisch, rechtssicher und zukunftssicher.